Minimalismus im Kopf – Frühjahrsputz für deine Gedanken

Minimalismus im Kopf: Federn

Ein Plädoyer auf das Loslassen: Auch im Kopf sollte man regelmäßig aufräumen und sich von Gedanken befreien, die nicht mehr passen.

Minimalismus im Kopf

Mehrmals im Jahr putzen wir gründlich unser Zuhause oder sortieren aus. Doch was ist mit unserem inneren Zuhause? Auch hier sammeln sich schnell Gerümpel oder Staubfänger an – in Form von negativen Gedanken oder ausgedienten Verhaltensmustern. Das raubt Platz und einiges passt vielleicht schon lange nicht mehr zu uns. Denn wir entwickeln uns ständig weiter. Auch energetisch gesehen, bremst uns ein negatives Mindset eher aus, als dass es uns dient.

Je mehr wir besitzen, desto mehr müssen wir uns auch damit beschäftigen und uns darum kümmern. Das ist auch bei Gedanken so. Je mehr negative Gedanken unser inneres Zuhause einnehmen, desto weniger Platz bleibt für die positiven. Denn jedes Teil oder jeder Gedanke raubt uns ein kleines Stückchen unserer Aufmerksamkeit. In Summe kann das ganz schön viel sein.

Doch diese wertvolle Energie fehlt uns dann für die Dinge, die uns wirklich wichtig sind oder die uns unseren Träumen näherbringen. Lass uns gemeinsam aussortieren. Im Kopf. In den Gedanken. In Mustern, die zu impulsartigen Handlungen führen.

Auf geht’s zum Aussortieren der etwas anderen Art. Diese Dinge darfst du loslassen:

/ Endloses Drama

Die Menschen lieben es, zu jammern und sich im Drama zu verstricken. Häufig ist dies einfacher, als Dinge zu verändern oder zu akzeptieren. Und es ist ein Muster, das abhängig machen kann. Doch es schenkt auch viel Aufmerksamkeit – und darauf möchten viele nicht verzichten. Denke daran: Jeder hat seine individuellen Angelegenheiten und Lernaufgaben in diesem Leben. Das können völlig andere Themen sein, als du dir vielleicht vorstellst. Das kann ein anderes Tempo sein, als du es dir vielleicht wünscht. Bleibe unbedingt in deinem Wirkungskreis. Versuche nicht, die Angelegenheiten der anderen zu verändern, dich in einen höheren Plan einzumischen oder ungefragt Lösungen für alles zu finden. Das ist nicht deine Aufgabe. Beobachte stattdessen, wo du dich selbst ab und zu im Drama verstrickst und finde einen Weg, es nicht mehr zu tun.

/ In Selbstmitleid versinken

Jeden Tag manifestieren wir unbewusst durch unsere Gedanken unsere Zukunft. Halten wir uns zum Beispiel selbst klein oder werten uns immer wieder ab, werden wir auch zukünftig auf der Stelle treten und irgendwann das Gefühl haben, das Leben ziehe an uns vorbei. In diesen Momenten zerfließen wir häufig in Selbstmitleid oder fragen uns: „Warum passiert mir das immer?“. Doch diese Fragestellung hält dich in einer Opferhaltung gefangen – doch das bist du nicht. Auch wenn dir das vielleicht nicht immer bewusst ist: Du bist der Erschaffer deiner Welt. Und zwar so, wie sie dir gefällt. Eine Gegenfrage, die dem Selbstmitleid sofort ein Ende bereitet, könnte also stattdessen lauten: „Was kann ich daraus lernen?“. So öffnest du deinen Geist und richtest deinen Blick auf all die Möglichkeiten, die jede Situation – oder jeder neue Tag – mit sich bringt.

Habit Tracker Vorlage

/ An der Vergangenheit festhalten

Jedes Ereignis in deiner Vergangenheit sollte so sein und hatte einen Sinn. Deine Seele ist daran gewachsen und hat genau die Erfahrungen gemacht, die für sie richtig und vorgesehen waren. Nimmst du diese Haltung ein, fällt es dir viel leichter, die Vergangenheit loszulassen, Menschen zu vergeben und nicht länger negativ zurück zu schauen. Denn all dies bindet deine Energie und hält dich davon ab, vollkommen präsent im Hier und Jetzt zu sein. Fällt dir dies schwer, frage dich: „Wer bin ich geworden, auf Grund meiner Vergangenheit?“.

/ Recht haben wollen

Beharren wir darauf, Recht haben zu wollen, befinden wir uns häufig in einem permanenten Kampf mit unserem Umfeld. Mal ehrlich: Was bringt es dir, wenn du Recht hast? Macht es glücklicher? Ich glaube, die Kunst besteht darin, Mitgefühl zu entwickeln. Um so auf Augenhöhe über die eigenen Gefühle zu sprechen, anstatt Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen oder Vorwürfe zu machen. Erkenne, dass jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt sein absolut Bestes gibt. Und niemals eine böse Absicht dahintersteckt, auch wenn es sich manchmal vielleicht so anfühlt. Derjenige hatte einfach niemanden, der ihm gezeigt hat, wie es auch anders gehen könnte. Gehe auch hier mit gutem Beispiel voran und sei ein Vorbild. Also: Recht haben, oder glücklich sein?

/ Dinge statt Momente sammeln

Was zählt am Ende wirklich? Das volle Bankkonto, deine Besitztümer oder die vielen großen und kleinen Momente der Liebe? Entscheide dich bewusst dafür, mit welchen Dingen zu dich umgibst und ob sie dir guttun oder dich eher belasten und bremsen. Nutze deine Zeit für schöne Erlebnisse und Momente, die hängen bleiben. Und teile großzügig deine Liebe. Wenn du ganz ehrlich zu dir selbst bist, wirst du wissen, dass du im Grunde nicht viel zum Glücklichsein brauchst.

/ Ständiges Beschäftigt sein

Wir lieben es beschäftig zu sein. So fühlen wir uns gebraucht und anerkannt. Manchmal ist es auch eine willkommene Ablenkung von familiären Herausforderungen oder negativen Gefühlen. Denn all dies lässt sich herrlich mit Arbeit unterdrücken. Je mehr du allerdings die negativen Gefühle unterdrückst, desto mehr unterdrückst du gleichzeitig auch die positiven. Denn beides gehört zusammen. Und je mehr du durch das Leben rennst, desto weniger nimmst du es bewusst wahr. Du funktionierst zum Großteil auf Autopilot. Willst du intensiver leben und weniger Stress, dann gehe weg vom Multitasking und hin zum Singletasking. Zelebriere jede einzelne Sache die du tust mit Hingabe. So wirst du nicht nur lernen, Dinge wieder ganz bewusst zu tun. Du wirst dich selbst und andere auch viel besser spüren lernen und so jede Art von Beziehung intensivieren.

/ Jedem gefallen wollen

Es wird immer Menschen geben, denen nicht gefällt, was du tust. Sie schauen durch ihre eigene Brille und bewerten dein Handeln mit ihrem individuellen Bewertungssystem. Manchmal können sie sich das was du tust, für sich nicht vorstellen. Das heißt aber noch lange nicht, dass es für dich nicht richtig ist. Du darfst aufhören, dich zu rechtfertigen und anfangen, dir selbst noch mehr zu vertrauen. Denn das ist das Einzige, was zählt. Es ist schließlich dein Leben.

/ Das Verschieben der Träume

Wenn wir nicht aufpassen, kommt das Leben immer dazwischen. Aktuelle Herausforderungen halten uns schnell davon ab, unseren Träumen zu folgen. Ich glaube: Das Leben testet uns permanent. Folgen wir der Angst und bleiben wo wir sind? Oder wagen wir uns aus der Komfortzone heraus, machen den ersten Schritt und springen ins Unbekannte? Es liegt an uns, Prioritäten zu setzen und unsere Träume an erste Stelle zu stellen.

/ Schwammige Aussagen

Das Unterbewusstsein kennt kein „versuchen“. Es braucht eine klare Intention und innere Ausrichtung – ein klares Ja. Du kannst nicht versuchen, einen Stift aufzuheben: Du kannst es entweder tun oder es sein lassen. Ein „ich versuche es“, ist dem Unterbewusstsein zu schwammig als Information und bedeutet soviel viel Nein. Achte also auf deine Formulierungen, wenn du das nächste Mal etwas in Angriff nehmen, oder Zeit für dich selbst einräumen, willst.

/ Mit anderen vergleichen

Wie oft fühlen wir uns schlecht, wenn wir mal wieder die Socialmedia-Kanäle von anderen angeschaut haben? Schnell kriecht das Gefühl hervor, nicht gut genug oder schnell genug zu sein. Wie fühlst du dich, wenn du dich vergleichst? Hilft es dir und pusht dich, weil du merkst, dass andere auch nur mit Wasser kochen? Oder bremst es dich aus, weil du anfängst, dich abzuwerten? Wenn letzteres der Fall ist, richte deinen Fokus weg von all den anderen und hin zu dir selbst. Konzentriere dich auf deinen Herzensweg und all die Dinge, die dir gut tun und Freude schenken. Und verändere so deine Intention und Ausrichtung.

 

Freiheit beginnt im Kopf

Wir alle haben die gleiche Anzahl Stunden pro Tag. Hast du keinen ausgerichteten Fokus, fühlt es sich schnell so an, als zerrinne die Zeit zwischen den Fingern. Es liegt also an dir, wie du diese nutzt und welche Gedanken deine inneren Räume füllen. Daher räume regelmäßig auf und schaffe so immer wieder Platz für all die Gedanken, die dich glücklich machen.

Erfahre hier, was Minimalismus mit Mut zu tun hat und meine Anleitung für mehr Zufriedenheit oder warum die Stille dein Schlüssel zu dir ist. Weitere Inspirationen: Minimalistisch leben: 25 Tipps und Ideen für mehr Klarheit und Minimalismus im Kopf: 5 Impulse für mehr Leichtigkeit oder Minimalismus für Einsteiger: innere Räume schaffen.

Minimalismus auch im Kopf oder nur im Raum?

Foto: Stefanie Adam

 

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Minimalismus im Kopf: Federn

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