2 Minuten die dein Leben verändern können

Dankbar sein, Zweig am Himmel

Die meiste Zeit des Tages verbringen wir unbewusst und auf Autopilot. Diese einfache Übung für Zuhause schult das Bewusstsein

Die Natur ist ein großartiges Vorbild. Sie lebt im Rhythmus der Jahreszeiten – und verwendet ihre ganze Kraft darauf, in aller Ruhe zu wachsen. So kann sie ihre innere Schönheit entfalten und nach außen tragen. Ansonsten braucht sie nichts weiter tun: Sie kann einfach sein. Sie muss nicht mal besonders gut aussehen – wir lieben sie trotzdem. Je wilder desto besser. Allein ihre Anwesenheit gibt uns Kraft.

Lass uns dieses Bild mal auf uns Menschen übertragen: Wie einfach wäre unser Leben, wenn wir alle Mitmenschen so betrachten und annehmen könnten. Wir könnten vollkommen akzeptieren, wie sie sind. Wie wäre es, wenn wir nicht versuchen würden, sie zu verändern. Oder hohe Erwartungen an sie hätten. Eine Welt, in der wir alle erkennen würden wie wertvoll das Leben ist, wäre vor allem von einer Sache geprägt: Dankbarkeit. Doch genau diese Demut fehlt uns manchmal im Alltag und wir nehmen vieles für selbstverständlich. Dann wertschätzen wir weder den Moment, noch unser Leben im allgemeinen.

Tod als Wachrüttler

Jeder der schon mal einen nahestehenden Menschen verloren hat, weiß, dass der Tod auch etwas Gutes an sich hat: Durch all den Schmerz schenkt er uns eine enorme innere Stärke. Vor allem aber erinnert er uns an unsere eigene Sterblichkeit. Das macht demütig. Doch die hält meist nicht lange an – schnell übernimmt unser Autopilot der Unbewusstheit wieder das Steuer. Irgendwann, Ja, da wollen wir anfangen zu leben. Doch was ist, wenn irgendwann zu spät ist? Wenn dir morgen ein Stein auf den Kopf fällt? Oder du einfach nicht mehr aufwachst? Es sterben jeden Tag viele Millionen Menschen auf der Welt. Doch du bist heute Morgen aufgewacht. Deine Liebsten sind aufgewacht. Du lebst und dein Körper leistet großartiges. Alleine diese Tatsache ist schon ein Wunder für sich. Machst du dir das eigentlich täglich bewusst? Solltest du jetzt leise den Kopf schütteln, lade ich dich zu einer kleinen Bewusstseinsübung ein:

Nehme dir jeden Morgen zwei Minuten Zeit, dankbar darüber zu sein, dass du am Leben bist.

Das klingt jetzt vielleicht ein wenig komisch oder unwichtig für dich. Aus eigener Erfahrung sage ich dir: Diese zwei Minuten ändern einfach alles. Sobald du anfängst dir in der Tiefe – und mit allen Konsequenzen – darüber bewusst zu werden, welch großartiges Geschenk dein Leben ist, hast du keine Zeit mehr für unwichtige Dinge. Das meine ich genau so. Ich bin damals aufgewacht, als mein Vater ganz plötzlich verstarb. Dieser Schicksalsschlag hat mich schmerzlich wachgerüttelt. Ich habe realisiert, dass auch mein Leben jederzeit ganz plötzlich vorbei sein könnte. Das hat etwas in mir verändert: Von heute auf Morgen habe ich mein Leben bewusster wahrgenommen. Mir angeschaut, was wirklich wichtig ist. Seitdem bin ich jeden Tag unendlich dankbar, gesund und lebendig zu sein. Denn das ist eben nicht selbstverständlich.

Eine Übung für Zuhause

Um deine Wahrnehmung zu schulen, lade ich dich ein, diese folgende Übung in deinen Morgen zu integrieren:

  • Sobald du aufwachst, halte deine Augen geschlossen.
  • Lenke deine Aufmerksamkeit bewusst nach innen.
  • Nehme ein paar tiefe Atemzüge.
  • Spüre in deinen Körper hinein.
  • Bewege deine Zehen und Finger und mache dir bewusst wie großartig deine Mobilität ist.
  • Zähle innerlich drei Dinge auf, für die du jetzt gerade dankbar bist.
  • Fühle die Dankbarkeit in deinem Körper.
  • Setze dir eine Tagesintention – also einen Fokus, mit welcher Energie du durch den Tag gehen möchtest.
  • Beende die Übung unbedingt mit diesem intensiven Gefühl der Dankbarkeit.

 

Natürlich kannst du diese Übung auch ausdehnen. Oder, so wie ich, im Anschluss meditieren. Gerade zu Anfang kann es schwierig sein, diese intensive Dankbarkeit auch wirklich zu fühlen. Du wirst mit der Zeit merken, dass sie immer leichter hervorzurufen ist. Also bleib einfach dran und beurteile das nicht. Diese tägliche Dankbarkeitspraxis verändert meine Wahrnehmung und mein Bewusstsein im Alltag komplett. Ich kann viel besser filtern, was wirklich wichtig ist. Und bin nicht mehr so schnell genervt, wenn etwas mal nicht rund läuft. Wenn wir allerdings so tun, als wäre unsere Lebenszeit unendlich, dann verschieben wir die Dankbarkeit und das Glücklich sein schnell auf später. Aber dafür bin ich ja da – ich erinnere dich einfach daran:

Verbringe deine wertvolle Lebenszeit nicht mit unwichtigen Dingen.
Verharre nicht in Situationen die dich unglücklich machen.
Das Leben ist JETZT.

Die Natur als Spiegel

Sei wie der Baum im Wald: Höre auf so viel zu Tun und fange an, wieder mehr zu Sein. Entfalte dein Blätterwerk. Suche dir Menschen oder eine Gemeinschaft die dir gut tun. Stehe häufiger mal still und gebe dir selbst – oder deinen Ideen – Raum zum Wachsen. Verwurzle dich täglich mit der Erde. Du machst das, indem du dir zum Beispiel vorstellst, wie dicke Wurzeln aus deinen Füßen tief in den Boden wachsen. Sollte das eine komische Vorstellung für dich sein, fokussiere dich einfach auf deine Atmung: Nehme immer mal wieder 100 bewusste Atemzüge am Tag. Ganz egal wie: Schule dein Bewusstsein und sei dankbar dafür, am Leben zu sein.

Werde ein Trüffelschwein für die unscheinbaren Dinge oder Momente. Überlege, was du mit deiner Zeit hier anfangen möchtest, so dass du keine wertvolle Lebenszeit mit unwichtigen Dingen verplemperst. Werde Minimalist und entrümpele dein Zuhause, räume in deinem Kopf auf. Mache eine innere Inventur oder beschäftige dich mit den 20 Fragen die dir niemand stellt. Aber vor allem: Orientiere dich immer wieder an der Natur – denn sie lebt es dir vor.

Wofür bist du heute dankbar, hast du Lust, drei Dinge mit mir in den Kommentaren zu teilen?

Foto: Annie Spratt

 

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Dankbar sein, Zweig am Himmel

 

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