Die eigene Wohnung zu dekorieren, um sich darin wohler zu fühlen, muss nicht mit einem großen Rundumschlag verbunden sein. In diesem Artikel teile ich drei Tipps, wie du auch ohne großes Budget schnell mehr Gemütlichkeit in deinen Raum zaubern kannst.
Kennst du das? Du hast gerade aussortiert und dich von vielen Gegenständen getrennt. Und falls du es noch nicht getan hast, findest du im Artikel Meine Definition von Minimalismus ein paar gute Gründe, warum du es sich lohnt. Du fühlst dich nach dem Aussortieren also befreit ohne den Ballast, denn es ist Platz für die wesentlichen Dinge entstanden – auch in deinem Geist. Doch irgendwie sieht dein Raum nun schrecklich kahl und ungemütlich aus und du fühlst dich darin nicht mehr Zuhause.
Wohnung dekorieren und wohlfühlen
Doch deine eigenen vier Wände neu zu dekorieren, geht auch im Kleinen. Dazu ist kein kompletter Rundumschlag nötig. Der Effekt ist jedoch: Du wirst dich augenblicklich wohler fühlen und dein Raum wird gemütlicher werden. Also los geht’s mit meinen drei Tipps:
01. Bilde Gruppen
Setze deine Deko neu in Szene und stelle sie in Gruppen zusammen. Das hat zwei entscheidende Vorteile: Dein Raum wirkt insgesamt ruhiger und die Gruppe wird – kombiniert mit anderen Gegenständen – zu einem tollen Eyecatcher. Dazu eignet sich am besten eine ungerade Anzahl an Gegenständen, wie drei, fünf oder sieben. Denke daran: Unterschiedlich hohe Gegenstände sind spannender als Gegenstände der selben Höhe. Betrachte deine Gruppe wie eine Pyramide: Der höchste Gegenstand steht hinten, die anderen versetzt davor.
Für eine spannende Gruppe ist es übrigens nicht notwendig, nur ähnliche Gegenstände – wie zum Beispiel Vasen – zu kombinieren. Hier kannst du all das kombinieren, was dein Herz erfreut oder dich an etwas Schönes erinnert. Konzentrierst du dich dabei auf ein gemeinsames Merkmal – zum Beispiel die Farbe – schafft das zusätzliche Ruhe.
Durch das Anordnen in Gruppen, wirkt dein Arrangement später trotzdem nicht fehl am Platz, sondern stattdessen liebevoll inszeniert. Dieser Punkt ist ganz wichtig, um spannende Akzente im Raum zu setzen und gleichzeitig die Gesamtwirkung des Raumes zu beruhigen. Denn steht auf jeder freien Fläche Deko herum, wirkt es schnell unstrukturiert und chaotisch. Bleiben hingegen alle Flächen leer – wie es viele Minimalisten predigen – wirkt dein Raum kühl und unbewohnt.
Mein Trick:
Stelle deinen Ellenbogen auf einem Tisch oder Sideboard ab und knicke die Hand parallel zur Oberfläche: Diese entstandene Höhe gibt dir einen guten Anhaltspunkt für den größten Gegenstand deiner Gruppe. Denke also nicht zu klein.
02. Schaffe Emotionen
Damit dein Zimmer nicht unpersönlich wirkt, ist es wichtig, ihm deine persönliche Note zu geben. Wie machst du das am besten? Zum Beispiel durch eigene Bilder, denn sie machen deinen Raum im Nu individueller. Solltest du schon gekaufte Bilder haben, kombiniere einfach mit deinen eigenen Bildern.
Klingt banal? Vielleicht, aber wie viele deiner Fotos hast du wirklich schon vergrößert und aufgehängt? Jetzt ist doch ein toller Zeitpunkt, das anzugehen.
Vielleicht hast du noch ein paar alte Rahmen? In meinem ersten Tipp hast du etwas über Gruppen gelernt. Wende dies auch bei deinen Bildern an: Hänge sie ebenfalls gruppiert zusammen. Eine Bildergruppe hat den Vorteil, dass die einzelnen Werke und die Rahmen nicht zueinander passen müssen. Hier kannst du gnadenlos experimentierfreudig und mutig sein. Denn die Gruppe wirkt als Gesamtensemble, ganz egal welche Rahmenformen du miteinander kombinierst. Für einen Raum sind unterschiedliche Bilder und Rahmen sogar sehr spannend.
Solltest du dennoch unsicher sein, was für Bilder und Rahmen du aufhängen sollst, halte einen Moment inne. Du kannst nichts falsch machen. Es ist dein Raum. Du sollst dich darin wohl fühlen. Und es ist total egal, was andere über deine Bilderwand denken. Das einzige was zählt: Berühren sie dich? Also fühle bei jedem einzelnen Bild kurz in dich hinein, und suche nur die aus, die ein warmes Bauchgefühl in dir erzeugen. Du hast keine Rahmen? Macht nichts, dann lasse dir doch deine Fotos auf ein Stück Holz oder auf Aludibond aufziehen. Oder du lässt sie ganz einfach vom Fachmann rahmen.
Mein Tipp:
Hänge einzelne Bilder oder die Gruppe nicht zu hoch. Sie „schweben“ sonst schnell frei an der Wand und verlieren ihren Bezug zu den Möbeln. Ein ganz grober Anhaltspunkt dabei ist deine Augenhöhe. Bei einer Gruppe kann deine Augenhöhe ein Richtwert für die unteren Bilder der Gruppe sein.
03. Hole die Natur ins Haus
Beim nächsten Waldspaziergang gehe bewusst ins Gebüsch. Schaue auf den Boden. Dort findest du tolle große Zweige. Diese eignen sich hervorragend für dein Wohnzimmer. Suche einen Zweig aus, der viele Seitenzweige und Verästelungen hat.
Das Schöne ist, dass so ein Zweig zu jedem Einrichtungsstil passt. Ist er dir zu rustikal? Sprühe ihn doch einfach mit Farbe an. Oder setze Akzente und bemale nur die Kanten der Äste, zum Beispiel in Neonorange oder weiß. Die Kombination von Holz und Neon ist toll und macht einen banalen Zweig zum wunderschönen Einzelstück.
Mein Tipp:
Denke auch hier nicht zu klein. Suche einen Zweig, der ungefähr bis zur Mitte deines Oberschenkels reicht. Abschneiden kannst du ihn immer noch. Stelle ihn in eine schwere Vase. Dafür eignet sich Keramik oder Steinzeug besonders gut. Für einen noch sichereren Stand der Vase, fülle einfach etwas Sand oder Steine in die Vase. Beides bekommst du im Baumarkt.
Schon ein paar kleine Handgriffe haben eine große Wirkung auf dein Wohlbefinden. Probier es doch mal aus. Solltest du noch kein Minimalist sein, lies meinen Artikel Minimalist werden für Einsteiger. Und solltest du noch nicht wissen, welcher Typ du bist und welche Bedürfnisse du an ein Zuhause hast, dann mache meinen Persönlichkeitstest „Welcher Typ bist du – und wie kann dein Zuhause dir Kraft spenden?“.
Hast du auch einen schnellen Tipp, um die Wohnung neu zu dekorieren? Dann immer her damit in den Kommentaren.
Foto: Stefanie Adam