So lernst du, dir noch mehr zu vertrauen

Vertrauen lernen Schriftzug

Sich selbst zu vertrauen ist manchmal gar nicht so leicht. Doch es ist nie zu spät, sich für einen neuen Weg zu öffnen und umzulernen

Unser Urvertrauen wird in den ersten Lebensmonaten durch unsere Eltern geprägt. Ermutigen sie uns dazu, Neues zu lernen oder loben uns regelmäßig, stärkt das unser Selbstvertrauen. Mangelt es uns hingegen an Liebe, werden wir emotional vernachlässigt oder häufig kritisiert, führt das zu Selbstzweifeln. Diese inneren Begrenzungen festigen sich und mit der Zeit identifizieren wir uns damit. Es bilden sich negative Glaubenssätze in unserem Unterbewusstsein. Sie beeinflussen uns – und unsere Entscheidungen – solange, bis wir aufwachen, uns dessen bewusstwerden und umlernen.

Vertrauen ist also ein erlerntes Verhalten und setzt sich aus zwei Dingen zusammen:

  • Selbstvertrauen
  • Fremdvertrauen

Dein ganzes Leben wird von deinem Grad an Vertrauen beeinflusst. Zwei Beispiele:

/ 01
Glaube ich daran, nicht liebenswert zu sein, hat das direkte Auswirkungen auf alle Bereiche meines Lebens: Ich habe ein niedriges Selbstwertgefühl und suche die Anerkennung im außen. Da ich mich selbst nicht sonderlich liebe, fällt es mir schwer, auch eine wertschätzende Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen. Ich suche mir unbewusst immer wieder Partner, die mein Muster von: „Ich bin wertlos“ durch ihr Verhalten bestätigten. Da ich es nie gelernt habe, mich selbst an erste Stelle zu stellen, werde ich mich aufopferungsvoll um andere kümmern.

Meine eigenen Bedürfnisse werde ich vernachlässigen oder gar nicht erst spüren. Im Leben werde ich eher angepasst sein und nicht gerne im Mittelpunkt stehen. Da ich mir selbst nicht genug vertraue – und dies durch meine Entscheidungen auch immer wieder vom Leben bestätigt wird – werde ich auch anderen Menschen nur schwer mein Vertrauen schenken können…

/ 02
Habe ich hingegen schon früh gelernt, dass ich wertvoll bin und ich Erfolge auf Grund meines Könnens wiederholen kann, gewinne ich von Mal zu Mal an Selbstvertrauen. Mit einem starken Selbstwertgefühl ausgerüstet, bin ich mir über meine Talente und Stärken bewusst. Im Umgang mit Mitmenschen erfahre ich, dass mein Vertrauens-Vorschuss meist belohnt wird. Ich öffne mein Herz und erhöhe somit meine Energie. Durch das Gesetz der Anziehung ziehe ich Menschen in mein Leben, die auf einer ähnlich hohen, positiven Energiewelle durchs Leben gehen. Ich kann über meine Gefühle sprechen und habe somit auch für andere viel Mitgefühl. Ich spüre meine Bedürfnisse und sorge dafür, dass es mir gut geht. Ich habe ein gesundes Urvertrauen und folge meiner Intuition…
 

Wir sind nicht unsere Gedanken

Welche Person aus den obigen Beispielen möchtest du sein? Angst und mangelndes Vertrauen entstehen im Kopf. Über Jahre antrainierte Denkmuster lassen schnell denselben inneren Film ablaufen. Wir kennen es nicht anders und tappen unbewusst immer wieder in diese Gedankenfalle. Eng mit deinen Gedanken, sind auch deine Limitierungen im Kopf verknüpft. Sätze wie: „Das kann ich nicht“, „Andere können es besser“ oder: „Ich bin nicht kreativ“ zeigen deutlich, wie wenig wir uns häufig selbst vertrauen. Doch das sind lediglich Glaubenssätze, die auf alten Erfahrungen beruhen. Diese Glaubenssätze kannst du verändern, indem du dein Denken und Handeln veränderst und neue Erfahrungen machst. Denn du bist nicht deine Gedanken.

Achtung, jetzt wird es kurz spirituell: Du bist das Bewusstsein hinter deinen Gedanken. Ich glaube fest daran, dass wir alle spirituelle Wesen sind, die eine menschliche Erfahrung machen. Nach unserem Tod lebt unsere Seele weiter und inkarniert in einen anderen Körper. Daher bist du weder dein Körper, noch deine Gedanken. Eine Veränderung – weg von der Angst und hin zu mehr Vertrauen – fängt also immer damit an, dich nicht länger mit beiden zu identifizieren. Erkenne, wo du negativ über dich selbst denkst und sprichst. Und werde dir darüber bewusst, wie du dich vielleicht manchmal klein hältst. Liebe oder Angst, das ist hier die Frage: Alle Gedanken die nicht auf Liebe beruhen, haben ihren Ursprung in der Angst.

Vertrauen ist eine Entscheidung

Wer wärst du, wenn du ausschließlich wertschätzende, positive Gedanken über dich selbst denken würdest? Wie würdest du dich fühlen, wenn du anerkennen könntest, dass du genau richtig bist? Wie sähe dein Leben aus, wenn du dir erlauben würdest, groß zu träumen und keinerlei Selbstzweifel hättest? Natürlich geht das nicht auf Knopfdruck und in einem Umfeld das dich klein hält, ist es schwer etwas zu verändern. Suche dir unbedingt neue Vorbilder – Menschen die bereits voller Vertrauen sind. Unterhalte dich mit ihnen. Finde heraus, was sie anders machen und begebe dich in ihr Energiefeld. Vertraue dir selbst.

Vielleicht zweifelst du jetzt. Und glaubst, dass du es auf Grund deiner Vergangenheit besonders schwer hast. Vielleicht weißt du auch einfach nicht, wie Vertrauen gehen soll, da du es nie gelernt hast. Doch es ist doch wie bei allem, was neu für uns ist: Probiere es einfach aus. Entscheide dich bewusst für diesen neuen Weg und lasse ab heute deine Vergangenheit ruhen. Du kannst sie nicht mehr rückgängig machen oder verändern, also verschwende keine Energie mehr daran, in alte, negative Gefühle einzutauchen. Höre auf zu analysieren, warum du so bist wie du bist.

Ändere stattdessen deinen Blick und schaue dir an, wer du geworden bist, auf Grund deiner Vergangenheit. Fange heute damit an, ein neues Fundament für dein inneres Haus aufzubauen. Ein Fundament, das nur aus Liebe besteht.

Vertrauen im Alltag

Wagst du dich das nächste Mal aus deiner Komfortzone heraus, wird Angst aufkommen – mal weniger, mal mehr. Nimm eine Beobachterposition ein und sei aufmerksam dafür, dass bei dir gerade dein Angst-Film abläuft. Wechsel das Programm und entscheide dich ganz bewusst dafür, deinen limitierenden Angst-Gedanken deine Aufmerksamkeit zu entziehen. Denn du weißt ja:

Energy flows, where attention goes.

Wenn du bei einem Feuer keine neuen Scheite nachschmeißt, wird es langsam aber sicher erlöschen. Ähnlich ist es mit der Angst. Befeuerst du sie weiterhin durch deine Aufmerksamkeit, brennt sie immer weiter. Befeuerst du stattdessen dein Vertrauen und positive Gedanken, wirst du ein neues Feuer entzünden. Es mag anfangs noch klein sein, doch je mehr Scheite du nachschmeißt, desto schöner und leuchtender wird es brennen. Es ist höchste Zeit: Schließe Freundschaft mit deiner Angst oder probiere eine weitere Methode, um negative Gedanken in Positive umzuwandeln.

Wenn dein innerer Zweifler dann das nächste Mal um die Ecke kommt, „zwinge“ dich anfangs, nicht wieder in dein altes, bequemes Denkmuster einzusteigen. Kehre den negativen Gedanken in einen Positiven um und wiederhole diesen laut wie ein Mantra. Das ist anfangs sehr anstrengend, doch je öfter du das übst, desto selbstverständlicher wird es für dich sein.

Sobald du anfängst, deine Gedanken zu verändern, wirst du anecken. Halte es aus, abgelehnt zu werden und vertraue auch hier darauf, dass diese Phase wichtig und gesund ist. Für Nahestehende kann es ungewohnt sein. Eventuell werden sie versuchen, alte „Knöpfe“ zu drücken, um dich schnell wieder ins alte Raster zurück zu pressen und Harmonie herzustellen.

Wir alle sind energetisch miteinander verbunden. Trittst du aus einem bestehenden (Familien)System heraus, fangen daher auch die übrigen Personen an zu Wanken. Auch sie müssen ihre neue Rolle – ohne dich – im Gesamtkonstrukt erst finden. Das kann anfangs etwas hakelig sein und schnell zu Streitigkeiten führen. An diesem Punkt rudert man gerne wieder zurück. Denn die entstandene Disharmonie ist schwer auszuhalten.

Hast du jedoch den Mut, zu deiner Entscheidung zu stehen und über diesen Punkt hinauszugehen, kann inneres Wachstum stattfinden. Wichtig ist hier: Mach das nicht alleine mit dir aus. Beziehe andere mit ein. Sprich über deine Wünsche, Ziele und Bedürfnisse und lasse dich dabei unterstützen. Probiere neue Dinge aus und stärke dein Vertrauen in deine Fähigkeiten.

Aus Vertrauen und Selbstliebe wird Lebensfreude

Wenn du Lust hast, lasse dich auf eine kleine Challenge ein: Gebe 30 Tage lang einen Vertrauensvorschuss. Vertraue darauf, dass Menschen es gut mir dir meinen. Vertraue dir selbst. Vertraue darauf, dass alle Antworten bereits in dir sind. Vertraue, dass du nicht alleine bist. Vertraue, dass sich alles zum Guten fügen wird. Vertraue, dass Menschen dich trotzdem lieben. Vertraue, dass dein Weg der Richtige ist. Vertraue, dass du gut genug bist. Vertraue, dass du alles schaffen kannst. Vertraue, dass du den inneren Zweifler nicht mehr brauchst. Vertraue deiner Intuition.

Hier findest du 7 Prinzipien die dir dabei helfen, dein Potential zu leben oder meine kostenlose Habit-Tracker-Vorlage um deine Routinen und Gedanken zu verändern.

 

Wenn du Lust hast, lasse mich in den Kommentaren wissen, ob du dich anders fühlst, wenn du vertraust. 

Foto: Rüdiger Theiselmann

MERKE DIR DEN BEITRAG AUF PINTEREST: KLICKE AUF DAS BILD

Vertrauen lernen Schriftzug

Ähnliche Artikel