Shampoo vom Müller: Haare waschen mit Roggenmehl

Haare waschen mit Roggenmehl Zutaten

Im letzten Teil meiner Serie Haare waschen ohne Shampoo teste ich die Haarwäsche mit Roggenmehl  – und verrate dir, welche Methode mein persönlicher Favorit ist.

Solltest du meine Einleitung zu diesem vierteiligen Test verpasst haben, kannst du in meinem Artikel Haare waschen ohne Shampoo: mein Langzeittest nachlesen, warum du überhaupt auf No-Poo umsteigen solltest und was das genau ist.

Haare waschen mit Roggenmehl

Zugegeben, ich bin schnell dabei, wenn es darum geht, natürliche Alternativen zum Shampoo zu testen. Aber Mehl in meine Haare? Definitiv bekloppt, oder doch nicht?

Haarpflege mal anders

Mineralstoffe, Aminosäuren, Proteine und Vitamine: All das ist in Roggenmehl enthalten. Und bietet damit alles, was du für eine gesunde Haarpflege brauchst.

Toll ist: Roggenmehl enthält viel Vitamin E und Vitamin B5, welches entzündungshemmend und feuchtigkeitsbindend wirkt. Somit ist es super für empfindliche Haut geeignet. Anders als bei herkömmlichen Shampoo reinigt bei Roggenmehl vor allem die Stärke.

Mein Typ ist 1150

Roggenmehl ist eines der wenigen Mehle, das sich für die Haarwäsche eignet. Ich verwende Roggenmehl vom Typ 1150, du bekommst es ganz einfach im Supermarkt.

Wichtig ist: Verwende keine anderen Mehle! Sie enthalten einen höheren Anteil an Gluten. Das enthaltene Klebereiweiß verwandelt deine Haare in eine klebrige und teigartige Masse, die sich nur schwer entfernen lässt. 

Auf geht’s zur Roggenmehl-Wäsche: 

  • 3 bis 4 EL Roggenmehl mit in 1 bis 2 Tassen Wasser zu einer geligen Masse verrühren.
  • Eine Handvoll Roggenmehlmasse auf dem nassen Haar verteilen.
  • Das Mehl schäumt nicht, mit etwas Wasser einmassieren.
  • An den Seiten und am Hinterkopf ebenfalls Roggenmehl verteilen und mit etwas Wasser einmassieren.
  • 1 bis 2 Minuten einwirken lassen.
  • Dann das Haar ausspülen.

Achtung: Wasche das Roggenmehl besonders gründlich aus – auch in den Ohren. Getrocknete Mehlreste am Ohr oder im Haar, verwandeln sich zu einer unschönen Kruste.

Nach der Wäsche

Roggenmehl hat einen PH-Wert von 5,5 – das entspricht dem der Haut. Eine saure Rinse nach der Wäsche ist somit nicht notwendig. Um die Schuppenschicht der Haare zu schließen, reicht es aus, deine Haare zum Schluß mit kaltem Wasser abzuspülen. Sie werden – je nach Haartyp – so leichter kämmbar.

Eine saure Rinse macht in Abständen dann Sinn, wenn dein Wasser sehr kalkhaltig ist. Sie entfernt eventuelle Kalkreste aus dem Haar, die es stumpf und glanzlos wirken lassen.

Vorteile:
Das Waschergebnis ist phänomenal. Die Haare fühlen sich sehr weich und fluffig an. Sie haben einen tollen Glanz und fetten nicht so schnell nach. Haare waschen mit Roggenmehl ist vegan, preiswert und es fällt kein Plastikmüll an. Da es direkt in Deutschland produziert wird, sind die Transportwege kurz, was die Umwelt zusätzlich schont.

Nachteile:
Das Anrühren der Mehlmasse ist auf Reisen etwas umständlicher. Ansonsten konnte ich keine Nachteile feststellen.

Fazit – meine Lieblingsmethode

Alle meiner vier vorgestellten Methoden eignen sich sehr gut, um seine Haare zu waschen. Es ist abhängig von deinem Haartyp, welche Methode bei dir am besten funktioniert. Hier kann ich keine allgemein gültige Empfehlung aussprechen, denn da hilft nur testen. Eins versichere ich dir: Seit Jahren habe ich keinen Tropfen Shampoo mehr an meinen Kopf gelassen und bin sehr glücklich damit.

Mein persönlicher Gewinner des Langzeittests ist also: Roggenmehl.

Das Waschergebnis überzeugt mich einfach. Beim Sport, auf Reisen oder beim Friseur verwende ich übrigens eine Haarwaschseife. Denn es ist praktisch und handlich. Roggenmehl und Seife lassen sich gut kombinieren und das Ergebnis wird nicht beeinträchtigt.

Hin und wieder gönne ich meinem Haar zusätzlich eine selbstgesiedete Kräuterspülung und Kokosöl für die Spitzen. That’s it.

Früher musste ich übrigens meine Haare jeden Tag waschen, da sie wahnsinnig schnell nachfetten. Mittlerweile wasche ich sie nur noch einmal pro Woche. Das macht mich sehr glücklich, denn es spart viel Zeit im Bad und wertvolles Wasser.

Du siehst, Haare waschen muss nicht teuer sein und kommt ganz ohne Chemie aus. Sicher ist es anfangs etwas ungewohnt, sein Shampoo anzurühren. Daran gewöhnt man sich allerdings schnell – gerade im Hinblick auf weniger Plastik im Haushalt.

Alle Folgen der Artikelserie Haare waschen ohne Shampoo im Überblick:

Einleitung: mein Langzeittest
Erste Folge: Natron
Zweite Folge: Lavaerde
Dritte Folge: Haarwaschseife
Vierte Folge: Roggenmehl + Fazit
Q&A: Die meist gestellten Fragen

Hast du das Haare waschen mit Roggenmehl schon mal probiert? Erzähle mir doch von deinen Erfahrungen in den Kommentaren. Ich bin sehr gespannt und immer offen, Haartechnisch Neues auszuprobieren. Und solltest du jemanden kennen, den das auch interessieren könnte – ich würde mich riesig freuen, wenn du diesen Artikel teilst.

Foto: Stefanie Adam

 

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Haare waschen mit Roggenmehl, Stefanie Adam, www.feineseele.de

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