Die beste Methode für wertschätzende Kommunikation

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Gute Kommunikation ist gar nicht so schwer: Mit diesen vier Schritten gelingt es auch dir…

Hast du manchmal das Gefühl, dass Menschen oder dein Partner dich nicht verstehen? Dass sie dir zwar Zuhören, aber deine Worte in den falschen Hals bekommen – oder sie völlig anders interpretieren?

Wir sind einzigartig. Kein Mensch gleicht dem anderen. Jeder hat seine ganz eigenen Grundwerte, Gedanken, Prägungen und Überzeugungen. Das ist auf der einen Seite wunderbar und inspirierend. In der Kommunikation jedoch häufig eine Herausforderung. Denn gerade durch unsere Andersartigkeit, kommt es schnell zu Missverständnissen oder Unverständnis.

Der innere Richter hat eine harte Tür

Sobald wir mit einem Menschen kommunizieren, bekommen die gehörten Worte unsere innere Zensur: Wir gleichen sie mit unseren eigenen Erfahrungen, Werten und Überzeugungen ab und beurteilen sie grob in gut oder schlecht. All dies passiert im Bruchteil einer Sekunde in unserem Kopf – unser Gegenüber bekommt davon nichts mit. Doch unsere Reaktion entscheidet dann darüber, welchen Verlauf das Gespräch nehmen wird.

Auch die Art und Weise wie wir zum Beispiel Kritik äußern oder Wünsche an unser Gegenüber vortragen, ist Folge unserer alten Erfahrungen. Denn jede Erfahrung in unserem Leben haben wir mit einem Gefühl verknüpft. Und jedes Gefühl hat seinen Ursprung in einem erfüllten oder unerfüllten Bedürfnis: Bist du zum Beispiel genervt, wurde vielleicht dein Bedürfnis vom anderen gesehen zu werden, nicht gestillt. Dein Körper reagiert mit dem entsprechenden Gefühl und speichert diese Emotionen ab.

Wird dann dieses Bedürfnis – in einem völlig anderen Kontext – erneut angetriggert, reagiert der Körper mit demselben Gefühl. Häufig läuft das unbewusst und automatisch ab. Sind diese Gefühle dann negativ, geben wir gerne unserem Gegenüber die Schuld dafür. Uns ist nicht bewusst, dass dieses Gefühl schon vorher in uns war. Doch es könnte auch durch andere Menschen in anderen Situationen ausgelöst werden.

Es geht nie um die anderen Menschen. Es geht nur um das Gefühl, was sie – durch ihr Verhalten – bei uns auslösen.

Schweigen ist silber, reden ist gold

Genau da liegen die Herausforderung und das Geschenk zugleich. Erkennen wir unsere Bedürfnisse und unser Gefühl in einer Situation, nehmen wir unser Leben selbst in die Hand. Wir sind kein Opfer der Umstände. Und das hat große Auswirkungen auf unsere Kommunikation: Wir machen keine Vorwürfe, klagen nicht an und kommunizieren „gewaltfrei“.

Der Begriff gewaltfrei wurde von Dr. Marshall B. Rosenberg geprägt. Nach Rosenberg ist die gewaltfreie Kommunikation (GFK), eine wertschätzende, verbindende, emphatische Kommunikation ohne Urteile und Bewertungen. Sie wird auch die Sprache des Herzens genannt. Ich selbst wende diese Art der Kommunikation schon lange in all meinen Lebensbereichen an und kann dir versichern: Es funktioniert super. Natürlich bin auch ich nicht perfekt und ab und zu werden auch bei mir alte Wunden angetriggert. Ich komme jedoch immer wieder sehr schnell auf die GFK zurück, denn für mich macht sie einen riesengroßen Unterschied und ich gehe völlig anders aus dem Gespräch heraus. Vor allem aber gelassener.

4 Schritte für eine wertschätzende Kommunikation

Um deine Kommunikation mit anderen Menschen, Freunden, Kollegen oder deinem Partner zu verbessern, lade ich dich jetzt ein, dir diese vier Schritte zu verinnerlichen:

/ Schritt 01

Schildere völlig neutral und wertfrei die Situation, die gerade dein Wohlbefinden beeinträchtigt.

/ Schritt 02

Benenne deine Gefühle, die durch diese Situation ausgelöst wurden.

/ Schritt 03

Erkenne dein Bedürfnis hinter den Gefühlen und benenne es.

/ Schritt 04

Bitte dein Gegenüber um eine konkrete Handlung.

 

Mein Tipp: Trage dir diese vier Schritte in dein Handy ein und jedes Mal, wenn du ein Gespräch führen willst, gehe sie vorher schriftlich oder im Kopf durch. Du wirst dir anfangs vielleicht komisch vorkommen (kam ich mir auch), doch nach ein paar Malen hast du diese Schritte verinnerlicht und kannst sie blitzschnell anwenden. Du ersparst dir dadurch eine Menge Stress und schonst deinen Energiehaushalt, denn nichts ist kräftezehrender, als sich wieder und wieder zu erklären.

 Ein Beispiel

Stell dir vor, dein Mann, Kollege oder Freund hat etwas nicht erledigt, obwohl er gesagt hat, er würde es tun – zum Beispiel den Müll rausbringen. Es gibt nun zwei Arten mit dieser Situation umzugehen und zu kommunizieren:

Variante 01: Vorwurf (Warum hast du nicht…)
Variante 02: Gewaltfreie Kommunikation 

Das Gespräch im Sinne der GFK würde vielleicht so ablaufen:

/ Schritt 01

Ich sehe, dass der Müll im Flur steht (Wahrnehmung neutral schildern).

/ Schritt 02

Das macht mich traurig und ich bin enttäuscht (Gefühle äußern).

/ Schritt 03

Mir ist Ordnung so wichtig (Bedürfnis äußern).

/ Schritt 04

Könntest du bitte den Müll bis heute Abend 18:00 Uhr rausbringen? Das wäre toll (Bitte formulieren).

 

Hallo Spaß und Leichtigkeit

Du merkst: GFK nimmt sofort den Druck aus der Situation heraus. Du bleibst bei dir selbst und machst keinen Vorwurf beim kommunizieren. So vermeidest du Missverständnisse und Stress, denn die meisten Menschen machen sofort dicht, wenn man ihnen mit Vorwurf begegnet. Und ein Vorwurf löst meist das Problem nicht. Oft zieht es einen Streit nach sich, mit dem Resultat, dass beide sich unverstanden fühlen.

Lass uns sprechen

Ich finde, das muss nicht sein. Denn Kommunikation ist nicht schwer: Wenn man weiß, wie es geht. Wenn du Lust hast, probiere diese vier Schritte mal aus. Du wirst feststellen, dass es viel mehr Spaß macht, wertschätzend miteinander zu kommunizieren.

Gefallen könnte dir auch: Zuhören lernen und präsenter sein mit einem kleinen Experiment  oder Das Gesetz der Anziehung: Bestelle dir dein Glück.

Solltest du näher in das Thema einsteigen wollen, hier ist noch ein Buchtipp (keine Werbung): „Gewaltfreie Kommunikation – Eine Sprache des Lebens„.

 

Hast du schon Erfahrungen mit der gewaltfreien Kommunikation gesammelt? Merkst du einen Unterschied? Erzähle mir gern davon in den Kommentaren.

Foto: Ashley Whitlatch

*dies ist eine überarbeitete Version, da sich ein Fehlerteufelchen eingeschlichen hatte.

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